Region:Ubriska/Antike/Umundra

Aus Kreiswanderer

Die Schmaragdstadt ist, wie auch ihre Schwesterstadt, in den Jahren stark angewachsen. Umundra und Komubra sind nurnoch wenige Kilometer voneinander entfernt und trotz der Union kommt es immer wieder zu Streitigkeiten um die Grenzen zwischen den Städten, die sich wohl in den nächsten Jahren noch verschlimmern werden.

Vom prachtvollen Hafen wurde eine Allee direkt zu den Palästen gebaut, die einhundert Meter breit und einen Kilometer breit ist. Die von Albenhandwerkern geschaffene, glatte Oberfläche glitzert in der Sonne und lässt kaum erahnen, das mehrere kleine Inseln unter ihr verschwunden sind. Entlang der Straße werden die Hingerichteten, die den Codex aufs Schlimmste verletzten, ausgestellt. Bevor ein Besucher die Paläste und dahinter die Stadt erricht, muss er außerdem an den beiden Festungen der Gar-Dimos und der Lextoren vorbei, die sich drohend gegenüberstehen. Wenige dutzend Meter entfernt beginnen die Areale der Paläste, hinter denen sich die Stadt erstreckt.

Umundra lebt, noch mehr als Komubra, vom Handel. Im Vergleich zu ihrer molochhaften Schwesterstadt produziert die Schmaragdstadt wenig, aber viele exotische Waren, Stoffe und Besucher durchstreifen die Straßen.

Die Oberschicht Umundras legt einen großen Wert auf die Darstellung von Reichtum und Macht, und so ist die Stadt, zumindest für ihre Bewohner, eine der schönsten der Welt. Hunderte Statuen, in deren Fuß die Stifter eingraviert sind, Straßen die nach ihren Erbauern benannt sind, und Häuser die wohltätig gespendet wurden machen die Stadt aus. Elendsviertel, wie sie Komubra vorweisen kann, gibt es hier nicht, zumindest sieht man sie nicht. Doch auch hinter den Fassaden aus Mamor und Granit gibt es viel Elend und Träger, Fischer und Handwerker stehen zu oft in der Schuld ihrer "Wohltäter".

So hat sich auch in Umundra ein Netz aus Sekten, Logen, Gilden und anderen Organisationen gebildet, von denen einige im ganzen Westdelta und darüber hinaus aktiv sind. Doch während in Komubra Schweigen herrscht, zerschlagen die Ordungshüter der Stadt oft die Gruppen, oder nehmen noch eher Bestechungsgelder entgegen. Doch selbst mit der Korruptheit vieler Beamter herrscht unter den Organisationen Misstrauen und auch Angst und es kommt oft zu Bandenkriegen und Intrigen um Territorium. Denn wer viel hat, hat nur wenige zu verlieren, wenn mal ein Haus von den Lextoren niedergebrannt wird. Und so fließt oft Blut durch die Straßen, brennen Häuser und fallen Bewohner, wie vom Schlag getroffen, einfach um.

Mit den vielen Konflikten im Süden von Bortrax, den Bürgerkriegen und der Expansion Umadas und dem Fortschritt im Schiffsbau hat sich der Südhandel zu einem ganz besonders lukrativen Geschäft entwickelt. Aus dem Norden werden Erze angeliefert, in den Städten des Deltas verhüttet und geschmiedet und schließlich im Süden an die unterschiedlichsten Fraktionen verkauft. Doch nichtnur Waffen, auch Kleidung, Nahrungsmittel und Alltagsgegenstände können in den Kriegsgebieten für einen erstaunlichen Profit verkauft werden.

Doch Umundras Geschichte ist nicht nur von Erfolg geprägt.

Im Jahr 501 A.C. eskalierten die Streitigkeiten zwischen den Schwesterstädten Umundra und Komubra zum Ersten Juwelenkrieg. Dieser Konflikt erschütterte das Westdelta, als marodierende Banden von Söldnern beider Seiten ungeachtet jeglicher Loyalitäten Dörfer, Brücken und Felder zerstörten und zusätzlich die tatsächliche Kriegsführung schwer auf der Bevölkerung lastete. Mit der immer weiteren Verbreitung von Eisen begannen schließlich die Kriegskassen beider Städte immer weiter zu schrumpfen, als große Teile des Fernhandels durch den

abgebrochenen Bedarf an den Materialen die zur Herrstellung von Bronze nötig sind zusammenbrachen. Hier kam es zur ersten Rezession im Westdelta, auf die viele folgen sollten. Der Erste Juwelenkrieg endete 108 A.C. als Eisen schließlich fast den gesamten Fernhandel zusammenbrechen lies.

Nach 10 Jahren des Wiederaufbaus, der für alle Handelsstädte auf Bortrax vor allem bedeutete, aktiv neue Handelspartner zu suchen und sich, erneut, einen Ruf als großartiger Marktplatz zu erarbeiten, war es ironischerweise ein weiterer Krieg der die Städte des Westdeltas, darunter natürlich auch Komubra, endgültig zurück auf das Podest der Städte dert Welt heben sollte.

522 A.C. begann der Krieg der Roten Flüsse. Komubra, Umundra und Kosaum hatten in den ca. 10 Jahren seid der ersten Rezession viel Zeit und Energie in den Wiederaufbau gesteckt und waren gestärkt daraus hervorgegangen. Gab es in früheren Zeiten dutzende kleine Städte im Westdelta, die potenziell zu mächtigen Handelsimperien werden konnten, waren es zu diesem Zeitpunkt im Grunde nur die drei Juwelen des Westens, die den Ton im allgemeinen Handel angaben. Diese neue Stärkung führte jedoch auch dazu, das alte Streitigkeiten wiederaufgenommen wurden. Darunter auch der ewige Wettstreit darum, welche Stadt schlussendlich die mächtigste sein sollte. Der Krieg der Roten Flüsse begann unscheinbar und es ist schwer einen direkten Anlass zu finden. Über Monate zogen Marodierende Söldner und reguläre Truppen unter falscher Flagge durch das Westdelta, bis schließlich alle Maskerade abgelegt wurde. In noch nicht gekanntem Ausmaß zogen die drei Städte des Westdeltas zufelde und warfen, im wahrsten Sinne, noch nicht gekannte Summen in die Kriegsführung. Schon zu diesem Zeitpunkt hatten sich dutzende Gilden und Logen gebildet und nicht wenige davon wurden an unterschiedlichen Punkten im Krieg eingesetzt. Die Flammenspeier aus dem Mittelgebirge, die eine Phalanx der Umuren bei der Schlacht bei Ish-hap Nahak schmolzen und deren grausiges Werk man über Jahre noch auf dem verwüsteten Feld bestaunen konnte, oder die Hauerreiter aus dem Norden, die für Komubra 2 Jahre die Versorgungszüge der Kosanen aufrieben und dabei dutzende Dörfer niederbrannten und an ihre Riesenkeiler verfütterten, oder die Purpurnen Schatten aus der Tiefe, die den Kosanen die Köpfe der Adelshäuser von Umundra brachten. Dieses Bild eines Krieges, der Abenteurer, Söldner und risikofreudige Händler aus allen Ecken der Welt anzog, sollte sich in das Kollektive Gedächtnis des Westdeltas brennen.

Nach über 10 Jahren Krieg schlossen die drei Städte schließlich den Frieden von Ichtra und ließen wenig mehr als rauchende Ruinen und einen Status Quo in den Machtverhältnissen zurück. Zwei weitere, kostspieliege, Juwelenkriege zwischen Komubra und Umundra, in die auf vielfältige Weise auch Kosaum immer wieder involviert wurde später, begannen die Städte des, weitgehend verwüsteten, Westdeltas schließlich mit der Zusammenarbeit.

Auch wenn dieser Prozess lange Jahre der Verhandlungen nötig mache und es immernoch zu Spannungen im Westdelta kommt, sind schließlich die Städte des Westdeltas 154 in der Boreaunion vereint. Die Union erlaubt es den drei reichen, aber doch fragilen, Städten nach außen als vereinte Macht zu agieren, lässt aber auch weitgehende Freiheiten zu und soll vor allem verhindern das die Juwelen einmal von einem machtgierigen, aufstrebenden Reich, erobert werden.

Mit der Expansion von Umada erweis sich, auf lange Sicht, als Goldgrube für die verschlagenen Geschäftsleute des Westens. Waffen, Söldner, Versorgungsgüter, und das wichtigste: Informationen, wurden in den Jahren 160 A.C. bis 268 A.C. zu den wichtigsten Einnahmequellen aller drei Städte. Obwohl sie sich nie von ihren Spezialgebieten abwendeten, flossen doch unentwegt Gold und Silber aus Süd- und Ostbortrax in die Kassen des Westens und mit jedem neuen Konflikt, jedem neuen Frühling in dem neue Generäle neue Truppen aushoben, schwollen die Kassen weiter an.

Als schließlich die Kriegsgebiete verwüstet, ausgeblutet und die Kriegsparteien zerstört, verschwunden oder schlicht am Boden waren, schlug das mit voller Wucht auf die Städte des Westdeltas zurück. Söldner, Logen und Gilden waren schließlich ohne Arbeit, Waffenschmiede, die einst den Himmel mit ihren Werkstätten verdunkelt hatten, waren in Scharen jeglicher Existenzgrundlage beraubt und Veteranen, Deserteure und illoyale Anführer überzogen Bortrax mit Ruin. Banditen und Monster nisteten sich fast überall ein und viele Städte verließen ihre Heimat um in den verwüsteten Regionen, mehr aus Verzweiflung als Hoffnung, eine neue Existenz aufzubauen und eine Grundlage an den Orten zu schaffen, an denen so viel fehlte.

So endete das Goldene Zeitalter der Boreaunion mit Städte, die voller Kunstwerke, herrausragender Architektur und technischer Kunstwerke, aber ohne Leben waren. Komubra, Umundra und Kosaum verloren im Verlauf des Krieges und danach 80% ihrer Bevölkerung und viele Häuser, Paläste und Plätze wurden zu Ruinen.